DRK-Rettungsdienstsymposium 2018 am 15. und 16. November: Rettungsdienst – Zukunft wird aus Ideen gemacht!
Bilanz des ersten Tages/ DRK-Präsident Södler fordert zur Weiterentwicklung auf, sonst drohe Kollaps
Am 15. November startete das 18. Rettungsdienstsymposium des DRK-Landesverbandes Hessen in Hohenroda mit dem Titel: „Rettungsdienst Zukunft wird aus Ideen gemacht!“.
Am Freitagmorgen wird Staatsminister Stefan Grüttner vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration dann zu den Teilnehmern Sprechen.
Vor ca. 500 Teilnehmern befassten sich die Referenten des ersten Tages mit Themen wie z.B. Ideen, Fragen und Perspektiven des Gesundheitswesens und von Gesundheitsleistungen.
In angeregten Diskussionen wurden diese Themen mit den Teilnehmern aus der ganzen Bundesrepublik vertieft und Lösungsansätze skizziert.
Norbert Södler, Präsident im DRK-Landesverband Hessen e.V., beschreibt in seiner Begrüßungsrede zwei Faktoren, die die Diskussion bestimmen werden: „Einerseits der sich zunehmend entwickelnde Mangel an Fachkräften, die die Rettungsmittel besetzen, und andererseits die ständig steigenden Einsatzzahlen, die vielfach aus Nicht-Notfällen resultieren. Wir müssen dringend unser Rettungssystem weiter entwickeln, sonst droht perspektivisch der Kollaps.“
Zusammenfassend können nach dem ersten Symposiums-Tag folgende Forderungen an die politischen Entscheider in Bund und Land formuliert werden:
+ Die Disposition von Ärztlichem Bereitschaftsdienst, Rettungsdienst und weiteren Versorgungsleistungen wie Palliativ Care oder Notfallpflege soll künftig über eine koordinierte Dispositionszentrale gesteuert werden.
+ Das Zusammenspiel aller Beteiligten im Gesundheitswesen muss künftig so gestaltet werden, dass Patientinnen und Patienten bestmöglich, leitlinienorientiert versorgt werden.
Versorgung muss stets dort stattfinden, wo dies sachgerecht möglich ist:
- Notfälle im Sinne einer medizinischen Krise durch den Rettungsdienst und die Notaufnahme
- der ambulant zu versorgende zeitunkritische Krankheits-Regelfall durch den Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst
- zeitnah zu versorgende Krankheitsfälle innerhalb und außerhalb von Praxiszeiten, durch Integrierte Notfallzentren an Kliniken etc.
Dazu betonte Dr. David Herr, Wissenschaftlicher Referent Geschäftsstelle des Sachverständigenrates Gesundheit, Bundesministerium für Gesundheit, Berlin: „ Der Patient muss stärker gelenkt werden. Dafür sind viele flankierende Maßnahmen nötig, wie z.B. die Erweiterung der Befugnisse der Notfallsanitäter und die Angleichung der Länderrettungsdienstgesetze.“
Weitere Diskussionspunkte:
• Gemeinde Notfallsanitäter
Frank Flake vom MHD-Oldenburg sieht in der Einführung von Gemeinde-Notfallsanitätern im ländlichen Raum eine Möglichkeit zur Kompensation des in den nächsten Jahren entstehenden Mangels an Hausärzten auf dem Land.
• Bundesrettungsdienstgesetz
Der Rettungsdienst ist in Deutschland Aufgabe der Bundesländer. Deshalb ist die Umsetzung eines Bundesrettungsdienstgesetzes in näherer Zukunft problematisch. Das bestätigte auch Dr. Uwe Lühmann, Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport, Hannover. Dennoch muss es in Deutschland eine Vereinheitlichung der Versorgung der Bevölkerung geben.
• Akademisierte Notfallsanitäter-Ausbildung
Tobias Immenroth, Fakultät Gesundheitswesen, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Wolfsburg empfahl: „Arbeitgeber sollen das Mitarbeiter- Potenzial nutzen und in die richtigen Karrierelaufbahnen steuern.“
Staatsminister Stefan Grüttner wird am Freitagmorgen die Teilnehmer begrüßen. Er schickt voraus: „Im Ergebnis muss eine optimale Versorgung der Notfallpatienten erreicht werden, die den tatsächlichen Gesundheitszustand des Patienten berücksichtigt und ihn einer für die Behandlung seiner Erkrankung notwendigen Einrichtung zuführt. Für diese Entwicklung braucht es innovative Ideen.“
Am Freitagvormittag wird Manfred Stein von Staatsminister Stefan Grüttner für sein langjähriges gewürdigt. Manfred Stein hat über viele Jahre das DRK-Rettungsdienstsymposium aktiv gestaltet und mitorganisiert. Nun zieht sich von dieser Tätigkeit zurück. Und geht in den Ruhestand.
Pressekontakt:
DRK-Landesverband Hessen, Abraham-Lincoln-Straße 7, 65191 Wiesbaden, Presseansprechpartnerin: Gisela Prellwitz, Tel.: 0611-7909-527 oder 0162-40 15 680,
gisela.prellwitz@drk-hessen.de
www.drk-hessen.de.
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DRK- Rettungsdienst in Hessen: 3 Mal täglich über alle Straßen Hessens
Im vergangenen Jahr fuhr der Rettungsdienst des DRK allein in Hessen 19.180.701 km - das entspricht der Wegstrecke von mehr als 3 Mal über alle hessischen überörtlichen Straßen – jeden Tag!
Im Einsatz waren 533 Einsatzfahrzeuge, inklusive Reservefahrzeuge. 3.254 Mitarbeiter bewältigten 578.136 Notfälle und Krankentransporte. Dabei kam die Zahl von über 19 Millionen Kilometer Wegstrecke heraus.
Das hessische Rote Kreuz gliedert sich in 37 Kreisverbände und 430 Ortsvereine. Wir haben 322 Bereitschaften, 210.493 Fördermitglieder, 18.597 aktive Helferinnen und Helfer, darunter 4.720 Jugendrotkreuzmitglieder in 257 JRK-Gruppen. Zudem arbeiten 7.573 hauptamtliche Mitarbeiter im DRK Hessen.