Bergwacht_BW_ZSA_IMG_8122_Header.jpg Foto: Olga v. Plate / DRK

Sicherheit in Wald und Mittelgebirge

Tipps für Touren

Auch ein kurzer Trip ins Grüne sollte geplant und vorbereitet werden. Viele Unfälle passieren oder wirken sich schlimmer aus, weil die Gefahren im Mittelgebirge unterschätzt werden.

Grundausstattung für Touren

  • Mobiltelefon (Smartphone mit installierter Notfall-App) und geladenem Akku
  • EH Paeckchen bzw. Erste-Hilfe-Material
  • Bei entsprechenden Vorerkrankungen: verschriebene Notfallmedikamente (z. B. Asthmaspray, Nitrospray, Kreislauftropfen, Traubenzucker). Beachte: Geländetouren belasten den Körper unter Umständen stärker als sonst!
  • Eine Signalpfeife bzw. Trillerpfeife, um im Notfall auf dich aufmerksam zu machen, auch wenn du nicht mehr in der Lage bist laut zu rufen.
  • Für Wanderer und Spaziergänger: Festes Schuhwerk mit stabiler, profilierter Sohle: Du hast mehr Freude an deinem Ausflug, und deine Füße sind gut geschützt, auch vor Wurzeln, Geröll und Nässe.
  • Wetterschutz-Bekleidung: ggf. eine Regen- oder Windjacke, im Sommer auch entsprechender Sonnenschutz bzw. eine Kopfbedeckung.
  • Proviant: insbesondere genug zu trinken, auch wenn es „nur“ als Notfallreserve dient.
  • Wanderkarte aus Papier zusätzlich zur Karten-App: Sie ist übersichtlich, Wanderwege und Forst-Rettungspunkte sind eingedruckt und sie ist immer verfügbar – auch wenn der Handy-Akku leer ist.
  • Eine Helm- bzw. Stirnlampe für Notfälle.

Tourenplanung

  • Schätze Deine körperliche Leistungsfähigkeit realistisch ein und plane Pausen ein.
  • Lege Alternativrouten fest für den Fall von Zeitverlusten oder Wetterumschwüngen.
  • Informiere Dich über die Lage der nächsten Forst-Rettungspunkte (in vielen Wanderkarten eingedruckt).
  • Informiere Familienangehörige/Nachbarn, wo Du laufen bzw. fahren möchtest: sprich die späteste Rückkehr-Zeit ab, damit du auch vermisst und gesucht wirst, falls dir etwas zustößt.
  • Trainiere die Erste-Hilfe-Maßnahmen in einem Auffrischungskurs – das dauert nur ein paar Stunden.

Während der Tour

Foto: Pixabay / Leon_Ting
  • Verstaue Mobiltelefon und Signalpfeife körpernah, damit Du sie im Notfall direkt griffbereit hast – am besten in einer verschließbaren Hosentasche, denn den Rucksack kannst Du nach einer Arm- oder Schulterverletzung evtl. nicht mehr absetzen.
  • Starte am Beginn der Tour deine Notfall-App mit mobilem Internet, so dass die A-GPS-Daten heruntergeladen werden. Das kann die Standortberechnung im Notfall erheblich beschleunigen.
  • Trainiere den Umgang mit deinem GPS-Gerät bzw. Smartphone! Rufe z. B. die Notfall-App auf und übe, die Standort-Koordinate abzulesen.
  • Beachte Wegesperrungen der Forstbetriebe, insbesondere bei Windbruch oder Holzfällungen. Es besteht Lebensgefahr!
  • Behalte die Zeit im Blick, brich rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit wieder zum Rückweg auf, denn auch die Tiere des Waldes brauchen Ruhe und du kommst bei hellem Licht sicherer aus dem Wald. Für den Notfall sollte aber eine Helm- oder Stirnlampe dabei sein.

Besondere Wetterlagen

Foto: Pixabay / Simon
  • SchneebruchBetritt den Wald nicht bei Sturm oder kurz danach, auch nicht im Winter bei Eisbruchgefahr: herabfallende Äste oder umstürzende Bäume sind lebensgefährlich!
  • Vorsicht in den ersten Frühlingstagen: die Waldwege sind in schattigen Bereichen oft noch länger vereist.
  • Im Sommer: In den Hochlagen der Mittelgebirge herrscht bereits eine stärkere UV-Belastung als im Tal während die Luft meist kühler ist, so dass man die Sonneneinstrahlung unterschätzt. Das birgt die Gefahr von Sonnenbrand oder Sonnenstich bei unzulänglicher Kopfbedeckung!